Damit die Spreewälder am Ende des Jahres eine reiche Ernte einholen können, sind Fleiß und Handarbeit gefragt.
Im Frühjahr stecken die Landwirte dünne Meerrettichsenker, die im Spreewald auch Fechser oder Schwigatze genannt werden, schräg in den gut gelockerten und gedüngten Boden.
Von Oktober bis zum ersten Frost ist Erntezeit im Wirtschaftsraum Spreewald: Mit Spaten und Maschinenhilfe werden die Wurzeln behutsam aus der Erde geholt. Dabei ist Kraft gefragt, denn die wurzelreichen Stangen stecken meist fest im Erdreich. Damit die Arbeit leichter wird, legen die Landwirte erhöhte Beete an. So lassen sich die Stangen einfacher ernten. Feldfrisch und gesäubert werden sie dann in die Verarbeitungsbetriebe geliefert.
Wenn die Landwirte ihre Ernte verkauft haben, ist die Arbeit auf den Meerrettichfeldern noch lange nicht erledigt. Denn nach der Ernte der dicken Stangen werden die restlichen Nebenwurzeln aus dem Boden geholt und zum Überwintern eingelagert. Die Nebenwurzeln des einen Jahres sind die Senker für das kommende Jahr: Im Frühjahr werden die Fechser wieder in die Erde gesteckt und wachsen zu Prachtwurzeln heran.