Die Spreewälder Gurken knacken nicht nur lecker, sie sind auch trinkbar. Mit der „Gurke im Kornbett“ und dem „Ersten Spreewälder Gurkengeist“ haben zwei Lausitzer Brennereien den Spreewald in die Flasche gebracht und sorgen dafür, dass Gurken zum hochprozentigen Trinkerlebnis werden.
Seelenruhig schlummert die kleine Gurke am Flaschenboden. Die Sellendorfer Brennerei bei Golßen (Dahme-Spreewald) hat dem Cornichon ein weiches Kornbett bereitet. Erst, wenn man die Flasche auf den Kopf stellt, erwacht die Mini-Gurke und schwimmt verschlafen zum Flaschenhals. „Das ist der besondere Clou: Wenn die Flasche leer ist, kann man zum Schluss noch die Gurke vernaschen“, erklärt Seniorchef Klaus Neumann, der die Landgut-Brennerei gemeinsam mit seiner Tochter Annette Diebow führt. Die Idee für die „Gurke im Kornbett“ wurde vor rund zwei Jahren gemeinsam mit dem Spreewaldverein entwickelt.
Flüssiges aus Gurken kommt auch in Laubsdorf bei Cottbus in die Flasche. Auf Anregung des Spreewaldvereins entwickelte Godehard Lies vor mehr als vier Jahren den „Ersten Spreewälder Gurkengeist“. „Ich habe anfangs erst kleinere Versuche in der Probedestillationsanlage unternommen. Das hat prima funktioniert“, erinnert sich der 53-Jährige. Der Laubsdorfer versteht sein Handwerk. Im Jahr 2007 gründete der Destillateur und Lebensmitteltechniker seine Spirituosenproduktion. Zwölf Sorten hat er inzwischen entwickelt – eine davon ist der Gurkengeist. Wie der Geist entsteht, ist Betriebsgeheimnis. Nur die Zutaten verrät Godehard Lies: Saure Gurken oder Salz-Dill-Gurken, Wasser und Neutralalkohol. Über mehrere Tage entsteht daraus der wasserklare Gurkengeist mit einem „leichten und feinen Geschmack nach Salz-Dill-Gurken“, erklärt der Experte. Der Reiz liegt für ihn darin, Altbewährtes mit neuen Nuancen herzustellen und auch mit Exotischem zu experimentieren. „Mein Motto ist: Geht nicht, gibt’s nicht“, sagt Godehard Lies mit einem Lachen.
Für weitere Informationen steht Ihnen Lutz Habermann, Geschäftsführer des Spreewaldvereins e.V., gern zur Verfügung.