Seitdem der Spreewald Spreewald ist, war er auch immer ein wirtschaftlich besonderer Bereich, der sich geografisch und kulturell vom Umland abhebt. Zur Region gehören daher neben dem unmittelbaren Biosphärenreservat auch größere Teile von drei Landkreisen und der kreisfreien Stadt Cottbus, wo sich traditionelle Gewerke zu den heutigen Wirtschaftszweigen entwickelt haben. Um den Wirtschaftsraum zu definieren, wurden regionale Akteure befragt, das Gebiet des Fließgewässersystems und die Besiedlungsgeschichte berücksichtigt.
Das Biosphärenreservat Spreewald erstreckt sich auf einer Länge von ca. 55 Kilometern entlang des Mittellaufs der Spree. Dabei verzweigt sich der Fluss hier zu einem komplexen System von Wasserläufen, welche zusammen eine Gesamtlänge von etwa 1150 Kilometern erreichen. Als Fließe durchziehen sie die aufgelockerte Landschaft wie ein Adersystem. Daher liegt die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit auch bei 81 Prozent. Wir haben es hier schließlich mit einem erschlossenen Sumpfgebiet zu tun, welches zu 20 Prozent unter Naturschutz steht.
Und anders, als man dem Namen nach annehmen könnte, hat der Wald mit 27 Prozent gar nicht den größten Flächenanteil, sondern wird vom Grünland auf Rang zwei verwiesen. So ist es auch kein Wunder, dass die vom Menschen gestaltete Kulturlandschaft gern mit einem Park verglichen wird. Kleinteilige Wiesen, Wald und Ackerflächen wechseln sich ab und formen einen wunderschönen Flickenteppich.