So einzigartig wie artenreich –
das Großschutzgebiet
In allen Farben grün verlockt das Wunderland, es wächst und fließt in Ruhe. Mit seinem eng verzweigten Fließgewässernetz und einer ausgesprochenen Artenvielfalt ist das Biosphärenreservat Spreewald in Mitteleuropa einzigartig. Den Kern bildet ein Naturschutzgebiet aus Niederungswäldern und Feuchtwiesen. Darum lockert sich das Grün immer mehr auf: Weideland, Baumstreifen und kleinteilige Äcker schaffen einen Übergang in die parkartige Kulturlandschaft.
Die unvergleichliche Gestalt ist nicht von ungefähr entstanden. Ihre Anfänge liegen weit zurück, als im Zuge der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren ablaufendes Gletscherwasser ein Urstromtal bildete. In diesem lagerten sich kleine Inseln aus Schwemmsand ab. Und da die Spree aufgrund des geringen Gefälles nur sehr langsam floss, verzweigten sich ihre Wasserarme um diese Kaupen sehr stark. Ein Binnendelta entstand. Darin wuchs nun ein dichter Wald heran, aus dessen Laub sich über lange Jahre das heutige Niedermoor entwickelte.
In der Kern- und Pflegezone haben sich sogar wieder Biber angesiedelt. Seltene Brutvogelarten wie Schwarzstorch oder Wiedehopf können sich auf das Nahrungsangebot verlassen. Neben der für den Spreewald charakteristischen Sumpfdotterblume existieren auch viele besondere Pflanzen wie die in den Rohrglanzwiesen wachsende Schwertlilie. Auch einheimische Orchideen sind hier zu finden.
Wenn in der roten 16-Uhr-Sonne des Winters der Atem sichtbar wird, das Eis der zugefrorenen Fließe knackt – wenn sich im Frühling die Baumblüte wie ein Feuerwerk unter dem wolkenweiten Himmel ergießt – wenn später in Augustnächten die Glühwürmchen den Boden geheimnisvoll schimmern lassen, Frösche dazu quaken – wenn im Herbst der Nebel aus den Wiesen steigt und Rehsilhouetten durch die ersten Sonnenstrahlen huschen, dann kann man die wahre Schönheit dieses Reservats ganz intensiv erleben.
Die Natur legt sich auf das Gemüt; hier werden Menschen ruhig. Wer sich auf ihn einlässt, wird vom Spreewald wundervoll verzaubert.