Spreewälder Gurkensülze

Nur Unternehmen im Wirtschaftsraum Spreewald dürfen die Spreewälder Gurkensülze g.g.A. herstellen.

Die geschichtliche Dokumentation der Spreewälder Gurkensülze geht auf das Jahr 1955 zurück. Damals saßen Herr Richard Koreng und Herr Starick Senior mit anderen alteingesessenen Bürgern der Spreewaldstadt Lübbenau wöchentlich in einer Runde in „Strubels Stübchen“ zusammen. Dabei wurde u.a. die Spreewälder Gurkensülze begutachtet und verzehrt.

Die alte Tradition blieb dadurch erhalten, dass die damalige Rezeptur an die nachfolgenden Generationen weitergegeben wurde. Auf Initiative der Spreewälder Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG Golßen erfolgte am 29.11.2005 durch den Spreewaldverein e.V. die Antragstellung auf Eintragung einer geschützten geografischen Angabe für die Spreewälder Gurkensülze beim Deutschen Patent- und Markenamt.

Es folgte ein langwieriger Abstimmungs- und Koordinierungsprozess. Zunächst galt es nachzuweisen, dass die Spreewälder Gurkensülze in der Region von vielen Unternehmen hergestellt wurde und die verschiedenen Rezeptvarianten unter einen Hut zu bringen. Für die Eintragung der Spreewälder Gurkensülze bei der Europäischen Kommission war es notwendig, die Produktionstechnologie nach Zutaten einheitlich zu beschreiben.

Spreewälder Gurken

Sie verleihen den feinwürzig lieblichen Geschmack.

Im Jahre 2010 erfasste der Spreewaldverein die Rezepturen für die Herstellung der Spreewälder Gurkensülze von folgenden Unternehmen:

  • Fleischerei Koreng in Lübbenau
  • Landfleischerei Turnow
  • Vetschauer Wurstwaren GmbH
  • Spreewälder Landfleischerei Kümmnitz in Luckau
  • Spreewälder Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG in Golßen
  • Spreewaldhotel Stephanshof in Lübben
  • Gaststätte Fischerstübchen in Leipe
  • Kartoffelgasthaus Knidle in Lübbenau
  • Slawischer Hof in Eichow

Spreewälder Gurkensülze

eine Delikatesse aus dem Spreewald

Anhand dieser Rezepturen wurden die charakteristischen Merkmale der Spreewälder Gurkensülze ermittelt und zu einer Rahmenrezeptur verdichtet. Mit dieser erfolgte die Überarbeitung des Antrags auf Eintragung als geschützte geografische Angabe (g.g.A.). In den folgenden Jahren hatten zunächst das deutsche Patent- und Markenamt und später die Europäische Kommission zahlreiche Rückfragen. Ihre Beantwortung ließ eine immer detailliertere Spezifikation entstehen.

Die Spreewälder Gurkensülze ist u.a. gekennzeichnet durch:

  • Einen hohen Anteil von Magerfleisch und deutlich festem Biss
  • Stücke von Spreewälder Gurken g.g.A., die auch in der Sülze ihre Knackigkeit behalten
  • Den Sud der eingelegten Gurken, der der Sülze einen feinwürzig lieblichen Geschmack verleiht

Hergestellt werden darf die Spreewälder Gurkensülze g.g.A. nur von Unternehmen im Wirtschaftsraum Spreewald. Die Bezeichnung Spreewälder Gurkensülze g.g.A. wurde am 08. Juni 2022 in das Register der geschützten geografischen Angaben eingetragen und im Amtsblatt der Europäischen Union vom 15.06.2022 veröffentlicht.